Talking Humanity

TALKING HUMANITY

"Talking Humanity" ist die neue Gesprächsreihe des Human Rights Film Festival Berlin. Gemeinsam mit unseren Partnern laden wir Persönlichkeiten von internationaler Bedeutung ein, sich zu drängenden Fragen unserer Zeit zu äußern. Die Gesprächsreihe setzt mit ihrer reduzierten Form bewusst einen Kontrapunkt zur Nachrichtenflut und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam mit den Expert*innen intensiv einzelnen Thematiken zu widmen. Gemeinsam wollen wir die Themen von verschiedenen Perspektiven beleuchten, durchaus auch kontrovers diskutieren und nicht zuletzt zu einem offenen Dialog beitragen. Anschließend an die Gespräche zeigten wir einen ausgewählten Film aus unserem diesjährigen Festival-Programm. 

Jetzt können Sie hier die Talks online nachsehen (Link und Video zum ausklappen unter dem Titel)!

Talks

An vorderster Front: Die Rolle von Journalist*innen in Krieg und Krisen

Wenn es darum geht, der Welt die harte Realität in Konflikt- und Krisengebieten zu zeigen, sind mutige Journalist*innen unerlässlich. Doch wer darf eine Geschichte erzählen? Wie wird die Geschichte erzählt? Wie steht die Realität der gelebten Erfahrung im Gegensatz zu den Bildern von Medienverlagen, die über einen Konflikt oder eine Krise berichten?

Mit erfahrenen Journalist*innen und Expert*innen diskutieren wir über diese Fragen und die Rolle journalistischer Arbeit als eine Form der Zeugenschaft – sowie die Bedeutung der Arbeit, die von lokalen Journalist*innen geleistet wird. Das Panel wird sich unter anderem mit dem Dokumentarfilm „20 Tage in Mariupol“ befassen, in dem ein Team ukrainischer AP-Journalist*innen die Gräueltaten der russischen Invasion in der Stadt Mariupol dokumentiert. Die Diskussionsteilnehmer*innen werden aus erster Hand darüber berichten, wie der Journalismus die Aufmerksamkeit auf die Erfahrungen von Menschen lenkt, die Krisen durchleben, und Echtzeitberichte über Ereignisse liefert, die von der internationalen Öffentlichkeit oft übersehen oder missverstanden werden. Vom moralischen Dilemma der Berichterstattung an vorderster Front bis hin zu den Herausforderungen, inmitten des Chaos die Wahrheit zu vermitteln, verspricht dieses Panel einen tiefen Einblick in die komplexe Dynamik des Kriegs- und Krisenjournalismus.

On the Frontlines: The Essential Role of Journalism in Wars and Crises

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Das ethische Dilemma: Wenn Kindersoldaten von Opfern zu Tätern werden

Dominic Ongwen war neun Jahre alt, als die sogenannte Lord's Resistance Army ihn aus seinem Elternhaus in Gulu, Uganda, entführte. Er wurde gefoltert, einer Gehirnwäsche unterzogen und zum Töten gezwungen. Rund 30 Jahre später wird Ongwen wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt. Der Dokumentarfilm „Theatre of Violence“ erzählt seine Geschichte. Im Rahmen der weltweit ersten juristischen Untersuchung der Schuld ehemaliger Kindersoldaten werden wir mit einer komplexen ethischen Frage konfrontiert: Wann wird ein Opfer zum Täter? Mithilfe von Expert*innenwissen werden wir in einer Diskussionsrunde die philosophischen Dimensionen und moralischen Zweideutigkeiten erkunden, die diese Frage aufwirft – für diesen, aber auch für andere Fälle. Wir wollen das Zusammenspiel zwischen gesellschaftlichen Normen, Rechtssystemen und der individuellen Erfahrung von erzwungener Gewalt beleuchten. Dieser Dialog soll nicht nur als intellektuelles Gespräch verstanden werden, sondern auch eine Einladung sein, über die Komplexität menschlicher Konflikte und das Streben nach Gerechtigkeit nachzudenken.

Medienpartner: ARTE

Gefördert durch: Freundinnen und Freunde der Heinrich Böll Stiftung

The Ethical Dilemma: When Child Soldiers Become Perpetrators

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Das Schweigen brechen: Über Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt

Trotz einiger Fortschritte leben wir in einer Welt, in der geschlechtsspezifische Gewalt oft heruntergespielt oder übersehen wird, was tiefgreifende moralische, philosophische und politische Fragen aufwirft. Journalist*innen und andere Expert*innen decken in einer Diskussionsrunde die Komplexität und Voreingenommenheit auf, die der Medienberichterstattung über diese Verbrechen innewohnen, einschließlich des beunruhigenden Trends der Täter-Opfer-Umkehr. Unter dem Motto „Talking Humanity“ wollen wir die Erfahrungen der Betroffenen beleuchten. Unser Gespräch unterstreicht die Dringlichkeit, sich mit gesellschaftlichen Normen und rechtlichen Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen, die das Fortbestehen von Gewalt gegen Frauen ermöglichen. Wir werden uns mit der Frage beschäftigen, wie wir Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt durch unser gemeinsames Handeln beenden, eine Kultur der Nulltoleranz fördern und unsere Gesellschaft zum Besseren verändern können. Dieser Dialog fordert jeden von uns auf, sich kritisch mit diesen unbequemen Wahrheiten zu befassen und einen Wandel hin zu einer gerechteren und sicheren Welt für Frauen auf den Weg zu bringen. Im Anschluss an die Diskussion wird der Dokumentarfilm „Mein Name ist Happy“ gezeigt, der die inspirierende Geschichte der kurdischen Teenagerin Mutlu Kaya erzählt, die ihre Schwester und fast auch ihr eigenes Leben durch einen Femizid verliert – und sich ihre Stimme trotzdem nicht nehmen lässt.

Medienpartner: Lila Podcast

14. October - Breaking the Silence: Confronting Femicide and Gender Violence

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Das Streben nach Frieden: Eine umfassende Sichtweise

„Menschlicher Frieden“ ist ein vielschichtiges Konzept. Klimagerechtigkeit, Geschlechtergleichheit und Migration sind für nachhaltigen Frieden wesentlich. Unsere Expert*innen werden diese und weitere Aspekte beleuchten und sich mit  einer entscheidenden Frage auseinandersetzen: „Welchen Preis hat Frieden?“ Durch die Verknüpfung von Erfahrungen und aufschlussreichen Analysen wird das Gespräch auch die Kosten und Opfer ansprechen, die bei unserem Streben nach Ruhe oft übersehen werden. Mit einem ganzheitlichen Blick werden wir nicht nur die greifbaren, sondern auch die emotionalen und gesellschaftlichen Kosten der Friedenssicherung unter die Lupe nehmen. Ziel dieses Dialogs ist es, das Konzept von Frieden neu zu definieren, seine Komplexität über die Abwesenheit von Konflikten hinaus zu verdeutlichen und die Bedeutung der verschiedenen Dimensionen der Gerechtigkeit für eine friedliche Welt aufzuzeigen. Im Anschluss an die Diskussion wird der Film „This Kind of Hope“ über den belarussischen Diplomaten Andrei Sannikov gezeigt, der sein Leben dem Aufbau der Demokratie gewidmet hat.

Partner: Greenpeace

Pursuing Peace: A Holistic Perspective

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Nebenschauplatz des Krieges: Bildung für Mädchen sicherstellen

Inmitten von Kriegen wird Bildung zu einem raren Gut – das vor allem Mädchen oft verwehrt bleibt. An unserer Diskussionsrunde nehmen erfahrene Journalist*innen und Expert*innen für humanitäre Hilfe teil, die eine vielschichtige Perspektive auf die Überschneidung von Krieg, Geschlechterungleichheit und Bildungszugang bieten. Wir werden uns intensiv mit den moralischen, politischen und logistischen Hürden sowie den anhaltenden Bemühungen befassen, um Mädchen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Wir laden unser internationales Publikum dazu ein, sich mit der komplexen Realität dieser Themen auseinanderzusetzen. Es ist ein Aufruf zum Handeln für das allgemeine Recht auf Bildung, insbesondere für Mädchen, die im Schatten von Krieg und Krisen leben.

Partner: Global Partnership for Education (GPE)

Battles Beyond the Battlefield: Safeguarding Girls’ Education

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Hunger als Kriegswaffe: Wie gewaltsame Konflikte zu Hunger führen

Hunger ist eine der tödlichsten Waffen im Krieg: Er verursacht unermessliches Leid und zerstört das Leben von Millionen Menschen. Bewaffnete Konflikte zwingen Menschen zur Flucht, sie zerstören Ernten und führen zu Hungersnöten. In Krisenregionen wird Aushungern systematisch als Kriegswaffe benutzt. 85 Prozent der akut an Hunger leidenden Menschen leben in Konfliktregionen! Das Völkerrecht gibt einen klaren Rahmen vor, wie sich Konfliktparteien verhalten müssen, um Zivilist*innen zu schützen. Mit der UN-Resolution 2417 erkennt die internationale Gemeinschaft ihre Verantwortung für den Schutz der Zivilbevölkerung vor Hunger in Konflikten an. Diese Verpflichtungen müssen in die Tat umgesetzt werden. In diesem Talk wollen wir mit Expert*innen über die Zusammenhänge zwischen Krieg, Konflikten und Hunger sprechen – und über Maßnahmen, wie der konfliktbedingte Hunger reduziert werden kann.

Partner: Aktion gegen den Hunger

Hunger as a Weapon of War: How Violent Conflicts Lead to Hunger

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Indigene Einblicke, kreative Stimmen und der Klima-Imperativ

Die Welt ist Zeuge der anhaltenden Auswirkungen westlicher Dominanz, oft auf Kosten indigener Kulturen, indigenen Wissens und indigener Territorien. Während die Erde mit der Klimakrise konfrontiert ist, untersucht dieses Panel die Überschneidungen zwischen westlichem Fortschritt, indigenem Wissen und künstlerischer Repräsentation aus einer (post-)kolonialen Perspektive. Was kann der Westen mit seiner Geschichte der Kolonisierung und seinen anhaltenden (neo-)kolonialen Tendenzen von indigenen Praktiken lernen, die seit Jahrtausenden die Umwelt erhalten? Und wie können Kunst und Film nicht nur als Übersetzung, sondern auch als Katalysator dienen, um vergangenes Unrecht anzuerkennen und kollektive Wiedergutmachung zu mobilisieren?

Indigenous Insights, Creative Voices, and the Climate Imperative

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Bei Fragen rund um das Programm, Tickets und weitere Angebote, schau dir gerne unsere FAQs an.

23. OCTOBER 2023